Archiv für April 2016

Auflösung der Identitäten: Gefahr oder neue Perspektiven?

Mensch zu sein, das war schon immer schwierig. Der Mensch […] besitzt einen unendlichen Geist, der sich in einer endlichen physischen Struktur befindet. Deswegen ist der Mensch strukturell gespalten. Deswegen ist seine Identität nie ein sicher erreichtes, ein stabiles Gut oder eine reine Tatsache […]. Der Mensch wusste schon immer, dass Mensch zu sein eine Aufgabe ist, dass der Mensch ein Paradox ist: […] er muss jeder Zeit in sich selbst graben, um das Geheimnis, das in ihm wohnt und ihn unruhig macht, zu erforschen und somit der eigenen Umwelt einen Sinn zu verleihen. „Erkenne dich selbst“ war also, seit Delphi, das höchste Gebot des abendländischen Menschen. Aber es ist dasselbe Gebot, das als Ursprung der vedisch-indischen Tradition gilt: atmanam viddhi, er-kenne dein atman, deine Seele, dich selbst, deine wahre Identität. […]

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