spirituelle Wege

 

Wir leben in einer verfälschten Wirklichkeit, da wir komplett durch bestimmte Gedanken identifiziert sind, die oft aus falschen Wahrnehmungen heraus entstehen. Jedoch sind wir so sehr drin in diesen Überzeugungen, dass es uns nicht gelingt, die Sache aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
Was wir also unternehmen sollten ist eine „Verlagerung“, das heißt, wir müssen in einen anderen Ort „einziehen“. Der erste konkrete Schritt, den es zu tun gilt, ist also, uns von diesem Gedanken zu lösen, Abstand zu nehmen. Wir müssen diese Überzeugung, diesen festen und bestehenden Gedanken in unserem Geist aushebeln. Aber wie macht man das?

1) Setzen wir uns auf den Boden oder auf einen Stuhl und fangen wir an, Kontakt mit den Empfindungen aufzunehmen, die als erstes hochkommen. Der Kontakt mit dem Boden gibt uns ein Gefühl von Stabilität und Verwurzelung. Gönnen wir es uns für eine Weile, uns auf die körperlichen Wahrnehmungen zu konzentrieren. Wenn wir die Aufmerksamkeit vom Geist auf den Körper lenken, gibt uns das schon ein Gefühl von Frieden. Langsam entschärfen wir den Griff der Gedanken. Die Gedanken sind wie Saugnäpfe, die an den Wänden unseres Geistes kleben.

2) Lenken wir unsere Aufmerksamkeit auf unseren Atem. Beobachten wir einfach nur den natürlichen Rhythmus des Atems. Wir atmen ein, und der Atem steigt auf. Wir atmen aus, und der Atem steigt ab. Wir können auch spüren, wo der Atem „aufhört“, und zwar an einem Punkt, der wenige Zentimeter unter dem Bauchnabel liegt. Der Atem steigt auf und steigt ab… Wenn ein Gedanke kommt und uns ablenkt, können wir ihn einfach beobachten, ohne uns mit ihm zu identifizieren und dann lassen wir ihn einfach beim Ausatmen los, bis er „ausgeht“.
Gönnen wir uns etwas Zeit, um diese einfache Übung zu machen. Nach und nach sollte die Konzentration tiefer werden: Der Geist ist nicht mehr in tausende Gedanken zersplittert. Unser Geist ist oft einem Spiegel ähnlich, der in viele Teile zerbrochen ist. Durch eine erhöhte Konzentration sollten wir im Gegenzug eine größere Integrität erzielen, ein Gefühl der Einheit und des Friedens.

3) Durch diese Konzentrationsübungen sollte sich langsam eine Betrachter-Ebene entwickeln, die nicht so stark durch unsere Gedanken identifiziert ist. An diesem Punkt, wenn nun während des Atmens Gedanken auftauchen, können wir besser ihre Dynamiken beobachten. Wie ist dieser Gedanke entstanden? Aus welcher Verbindung heraus? Aus welchem Gefühl heraus? Aber dann lassen wir ihn beim nächsten Ausatmen wegziehen. Jeder Gedanke, den wir definitiv loslassen können, ist wie ein Griff, der sich lockert. Und wir können uns immer mehr diesem Gefühl von Frieden, Einheit und Integrität, die wir schon bei den ersten Konzentrationsübungen gespürt haben, hingeben.

4) Die letzten Phase ist dazu da, diesen neu erworbenen Platz der Freiheit vollends zu genießen. Wenn sich die Versteifung der obsessiven und automatisierten Gedanken löst, können wir eine tiefe innere Freiheit, ein starkes Gefühl des Friedens erleben. Diesen Frieden aufzubauen sollte ein tägliches Vorhaben sein. Dieser innere Frieden ist ein „Ort“, an dem die Dinge wieder ihre ihnen innewohnende Ordnung annehmen, wo wir eine neue Weise zu Sein erleben können. Es ist ein unsichtbarer Ort, ab dem auch die Beziehung mit dem Nächsten und mit der mich umgebenden Wirklichkeit ihre Form verändert. Einfach aus dem Grund, da sich unsere Wirklichkeit darauf gründet, wie wir sie uns in unseren Gedanken aufbauen..

Kommentare

  1. Luigi Errico meint:

    Hallo Maila
    Ich finde deine Übersetztung von den Worten von Marco Guzzi überzeugend. Ich habe viele, vielleicht alle ytube Videos von Marco Guzzi gesehen und jedesmal versuchte ich diese Worte ins deutsche zu übersetzten damit ich es besser verstehen und mit freude weitergeben konnte. Dir ist es wirklich gut gelungen. „BRAVA“

    Mich interessiert ob es auch in der Schweiz solche Gruppen gibt, wie „Darsi Pace“. Ich würde gern teilnehmen.
    Mach weiter so!
    Un saluti dalla Svizzera
    Luigi Errico

    • Hallo Luigi,

      vielen vielen Dank für deine Worte. Ich freue mich sehr, dass meine Arbeit jemandem helfen kann. Es sind nicht immer Übersetzungen, oft schreibe Ich die Artikel selbst.

      Du kannst Darsi Pace auch aus der Schweiz folgen. Es gibt leider keine Gruppen am Ort aber man kann sich in darsi pace aus der ganzen Welt einschreiben. Alle Videos der Treffen, die in Rom stattfinden, werden auch online veröffentlicht. Man bekommt ein persönliches Passwort, weil diese Videos nur für die Praktikanten reserviert sind. In diesem virtuellen Platzt kann man Fragen stellen und mit den Anderen Praktikanten interagieren. Wenn du etwas nicht versteht, kann ich es dir auf Deutsch erklären. Dieses Jahr bin ich sowieso Tutor des esten Jahrtreffen . In der Schweiz haben wir sogar auch andere Teilnehmer, die online Darsi Pace folgen.

      Auf Jeden Fall würden mich darauf sehr freuen, wenn du uns ofter schreibst. Du kannst mich in jedem Moment schreiben. Hire oben unter “Kontakt” findest du meine email Adresse.

      Liebe Grüße

      Maila