ZÄRTLICHKEIT

SIEBTER HALT

ZÄRTLICHKEIT

Zärtlich verbreitet die Ewigkeit Liebe
wie der Mond seine Strahlen auf den blühenden Mandel fließen lässt.
Zärtlich bringt die Ewigkeit die Hoffnung
wenn unsere Augen in den ihren eine sichere Route suchen,
wenn sie mit wehrlosen Worten
aus zauberhafter Stille zu dir spricht.
Zärtlich nährt die Ewigkeit das Leben
und schenkt das Licht eines unversehrten Morgengrauens den ersten Augen, die sie anschauen.

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Die Ehe als Ort der Verwirklichung des Ichs

Gespräch mit Marco Guzzi

Laut einer Studie, die vor Kurzem vom Statistischen Bundesamt Destatis veröffentlicht wurde, lebt jede fünfte Person in Deutschland in einem Einpersonenhaushalt. Die Internetseite „Statista“ berichtet, dass 64,7% der Männer in Deutschland im Jahr 2019 unter 50 Jahre alt single sind. Dagegen sinkt der Anteil der Single-Frauen im gleichen Alter auf 35,3 %.Darunter gibt es die überzeugten Singles, die behaupten, dass sie kein Bedürfnis danach haben, ihr Leben mit einem Partner zu teilen. Die Einpersonenhaushalte sind insgesamt auch in Italien gestiegen und, nach einem Bericht des Instat Instituts, liegen sie bei ca. 33,39%. Besonders interessant ist, dass quasi die Hälfte davon Personen zwischen 15 und 64 Jahren sind (4.280.000 auf 8.659.000 Millionen). Wie interpretierst du, Marco, dieses Phänomen, das viele Menschen als „Krise der Familie“ bezeichnen? 

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TREUE

     

SECHSTER HALT

TREUE

„Gott, mach‘ mein Ohr aufmerksam jeden Tag,
damit ich wie die Fähigen hören kann.“
Jes 50,4-7

Die Treue ist feste Geduld,
Beharrlichkeit, tugendhafte Würde.
Treu der Schönheit,
die in dir arbeitet,
treu den Tagen, die in der Hoffnung genäht werden
darin ein bisschen klarer zu sehen,
treu, jede Erdscholle deines Grundstücks zu lockern,
treu, nicht einmal ein Krümel wegzuwerfen, von dem,
was dir das Leben gibt,
treu, zu vollenden,
was die Liebe vollbringen kann.

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VERGEBEN

FÜNFTER HALT

„David brachte die Lanze und den Wasserkrug, die auf der Seite von Saul waren, weg und ging.
Niemand sah ihn, niemand merkte etwas, niemand wachte auf.“
1. Samuel

 

Gott sagt: „Niemand tue Kain etwas an.“
Wenigstens der Mohn würde sich dem Mitgefühl öffnen,
wenn er Kain und seinem Schatten auf den Feldern begegnen würde.

Er würde seinem stummen Gesang der Vergebung zuhören,
seine bittere Wurzel ergreifen
und sich darum kümmern.

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Leichtigkeit

VIERTER HALT

„Bald werde ich etwas Neues machen, ich habe sogar schon damit angefangen. Habt ihr es nicht gemerkt?”
Is 43,19

 

 

 

Das Universum fragt nach ein paar weiteren begeisterten Amateuren,
denen es bewusst ist, dass sie zum Ganzem dazugehören,
die fähig sind, sanft zu trösten,
mit einem milden Herzen,
das zuhört und atmet.

Lasst uns leichtes Schuhwerk tragen,
öffnen wir den Tauben unsere Festung,
lasst uns nach oben streben,
mit all unserer Kraft,
der dunkle Himmel, der uns niederdrückt.

Lasst uns die Leichtigkeit des Atems wiederfinden
und das Tempo eines tanzbaren Rhythmus‘
jenseits der nutzlosen Berechnung der Erfahrung
und bereiten wir uns vor, damit das Herz, der Geist
und die Sinne einen neuen Tanz eröffnen.

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Soziale Ungleichheiten und innere Wüste

Kann ein authentischer spiritueller Weg auch eine politisch-soziale Bedeutung haben? Wir sprechen darüber mit dem Philosophen Marco Guzzi.

Frage: In den letzten Interviews haben wir über das zunehmende Bedürfnis nach Sinnsuche gesprochen, das zum Aufblühen vieler spiritueller Bewegungen, die genau auf dieses Bedürfnis eingehen, geführt hat, wie zum Beispiel auch die Bewegung Darsi Pace, die du gegründet hast. Doch kann – wie du selbst sagst – ein spiritueller Weg innerer Erneuerung nicht losgelöst werden von einem tiefgreifenden Veränderungsprozess auf politischer und gesellschaftlicher Ebene. Die Bewegung Darsi Pace trägt nämlich den Untertitel „Innere Befreiung – Veränderung der Welt“. Wie die jüngsten statistischen Daten leider erneut bestätigen, weitet sich die Schere zwischen Arm und Reich immer mehr aus. Nach einem Bericht von Oxfam verfügen die reichsten ein Prozent in Italien über mehr als 70 % der Ärmeren. Über 30% der jungen Menschen verdient monatlich weniger als 800 Euro brutto und 23% der jungen Menschen unter 29 Jahre ist arbeitslos. Auf globaler Ebene sieht es leider nicht besser aus: 1% der Reichsten besitzt in der zweiten Hälfte von 2019 über das Doppelte des Reichtums von 6,9 Milliarden Menschen. Diese Daten spiegeln sich in der Wirklichkeit in den alltäglichen Schwierigkeiten von Millionen von Familien wider. Angesicht dessen, wie kann man sich mit der eigenen inneren Veränderung beschäftigen, wenn man sich in einem solchen Zustand von materieller Not befindet?     

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