Kampf im Kopf

Unsere Gedankenwelt ist stets im On-Modus, unsere Gedanken auf Hochtouren. Unser Gehirn will beschäftigt sein und sucht sich in jegliche Richtung „Futter“ zum Denken. Zum Durchdenken. Zum Auseinandernehmen. Oft zum Urteilen.

Wir nehmen das Verhalten einer Person wahr und damit wird quasi ein Automatismus in Gang gesetzt. Wir sehen, durchdenken, vergleichen, beurteilen und verurteilen. Und diese Gedankengänge bestimmen auch unser Verhalten der Person gegenüber. Wir lassen uns verleiten, das, was wir selbst so nicht sagen oder machen würden, automatisch als „schlecht“ oder „nicht richtig“ einzuordnen. Anstatt die Situation, das Verhalten des Anderen einfach stehen zu lassen und ziehen zu lassen. Frei zu sein. Sodass negative Gefühle und Verurteilung in uns gar nicht erst seinen Anfang nehmen können. Wir sind so beschäftigt damit, über das vermeintliche „Fehlverhalten“ des Anderen nachzudenken und es auseinanderzunehmen, dass wir gar nicht merken, wie viel Zeit und Energie uns dies kostet. Wie uns dies blendet und hemmt und uns beschäftigt halten soll. Um unsere innere Freiheit und unsere eigene Entwicklung zum Guten hin auszubremsen und zu verhindern. Wir müssen lernen, wieder Autorität über unsere Gedanken zu erlangen, dieses Schlachtfeld der Gedanken zu beherrschen und zu dominieren. Nicht unsere Gedanken sollten uns bestimmen, sondern wir unsere Gedanken. Wir sollten Gedanken des Wohlwollens pflegen. Lass Gedanken der Kritik, Missgunst, Verurteilung ziehen. Sie fallen auf dich zurück, sie zersetzen dich.

Die gute Nachricht ist, dass wir es in der Hand haben, dass wir unsere Gedanken steuern und trainieren können. Dass wir keine Opfer sein müssen, die passiv erdulden müssen und sich innerlich von Groll und missgünstigen, destruktiven Gedanken zersetzen lassen müssen. Wir können jetzt entscheiden, welche Gedanken wir pflegen wollen. Was wir über andere in Gedanken aussprechen wollen. Wenn wir das Positive im Anderen hervorheben, Gutes proklamieren, mit liebevollen und wohlwollenden Augen auf unseren Nächsten schauen, ändert dies radikal unsere Sicht auf ihn. Und damit auch unser Verhalten. Unser Herz wird weicher und barmherziger. Der Umgang verständnisvoller, respektvoller, wertschätzender. Und so wie wir säen, werden wir ernten.

Wenn wir diesen Umgang mit unserem Nächsten pflegen, der seinen Anfang in unseren Gedanken nimmt, wird uns dies befähigen, ihn in einem ganz anderen, göttlichen Licht zu sehen. So wie er erschaffen wurden. Als wertvolles Wesen, als unsere Geschwisterteil hier auf Erden. Wir alle sind vereint im Menschsein. Lasst uns darüber neu klar werden. Wir können die Welt zu einem besseren Ort machen – schon allein durch unsere persönliche Gedankenwelt. Es ist dort, dass es seinen Anfang nimmt.

Denk dran… !

Marit Albrecht