Das Ziel des Lernens ist die Suche des Herzen, das sich verirrt hat

Das Ziel des Lernens ist die Suche des Herzen, das sich verirrt hat (Mencio 379-289 v.Chr.)

Was lehrt uns dieser chinesische Philosoph des 4. Jahrhunderts vor Christus?
Er lehrt uns, dass wir unser Leben
von einem vollständigeren Stand des Seins aus
aufbauen sollten.
Er lehrt uns, dass wir das Herz dessen, was wir sind, wiederfinden sollen.


Denn solange wir uns in einem abgetrennten Zustand befinden bzw. in einem Zustand der Zersplitterung,
in dem wir auf eine Art und Weise leben und handeln,
die weit entfernt ist von dem, was wir fühlen,
werden wir keine wahre Verwirklichung unseres Lebens erleben,
und wir werden darin keinen Sinn finden.
Diese Suche des verlorenen Herzens
scheint so schwierig wie notwendig:
Oft führt uns das, was wir glauben, dass es unsere wahren Wünsche sind,
auf den Holzweg, weit weg vom Zentrum.
Wir sind überzeugt, ein Glück zu verfolgen, das in Wirklichkeit nicht so tiefgehend
und zufriedenstellend ist, wie wir dachten.
Wasser, das unseren Durst nicht löscht,
wenn nur beim ersten Schluck.
Wie können wir einen oberfächlichen Wunsch von einem
echten Wunsch – der unserem Sein näher ist +- unterscheiden?
Was uns wahrhaftig verwirklicht, schenkt uns auch ein Friedensgefühl.
Oft sind wir über das Leben verärgert, da sich ein Teil von uns
wie betrogen fühlt.
Denn zu oft blockiert uns die Angst,
und es gelingt uns nicht, das zu machen, was wir dagegen gern tun möchten.
Wenn wir dagegen in Richtung Integrität unterwegs sind, sind alle Teile von uns versöhnt,
wie immer, wenn wir das Richtige tun.
Wenn wir das Richtige tun, fühlen wir uns erleichtert und von einer
schweren Last befreit.
Dies sind die Momente, in denen wir ein Gefühl von inneren Festigkeit
und tiefer Einheit erleben.
Das Herz, das sich verirrt hat, wiederzufinden, bedeutet, an den Bedingungen zu arbeiten,
damit dieser Zustand nicht nur ein einzelner Moment oder eine kurze Phase bleibt.
Es bedeutet vielmehr, jeden Tag das Feld urbar zu machen, es von den Zentnern von unnützen
Lasten zu befreien, das Unkraut, was neu Entstehendes ersticken will, zu jäten,
unseren Glauben zu nähren, also unser Vertrauen in das,
was wir als die wahre Richtung empfinden.
Und genießen wir diese Räume unendlicher Freiheit,
wie brausendes Wasser, nachdem es länger stillgestanden ist.
Und es wird eine ständige Anspannung sein, eine Anspannung zwischen dem Fallen
und dem Wiederaufstehen, zwischen Wut und Frieden, Frustration und Befriedigung,
Zuständen der Verwirrung und geistiger Klarheit. Aber den Früchten nach zu urteilen, werden wir merken, dass es sich gelohnt hat.