Angst und Selbstverwirklichung

Heute habe ich über dieses Thema nachgedacht: Echtes Wachstum gibt es nur, wenn uns das Leben herausfordert… und wir es annehmen, herausgefordert zu werden.

Die Sache ist, dass es absolut nicht einfach ist, diese Herausforderung anzunehmen, denn die Herausforderung besteht ja genau darin, dass es für uns nicht natürlich ist und oft schmerzhaft. Also warum sollte man sie annehmen?

Scheint fast so, als würde man sich unnötigerweise das Leben erschweren wollen.

Es ist in der Tat schwer, zu verstehen, ob wir diese Herausforderungen annehmen, um uns selbst etwas zu beweisen, was wir in Wirklichkeit gar nicht sind und daher von einer bestimmten Vorstellung abhängig sind, oder ob wir diese Herausforderungen annehmen, weil wir merken, dass das, was uns erschreckt, in Wirklichkeit das ist, wozu uns das Leben ruft, es anzupacken und wir einen Weg des Wachstums und größerer Verwirklichung einschlagen sollen.

Leider lehnen wir die Herausforderung oft aus Angst ab, aber diese Stimme stellt uns nach und plagt uns weiterhin. Wenn etwas mit Beharrlichkeit immer wiederkehrt, dann sollten wir dieser Sache vielleicht Gehör schenken und uns fragen, wovor wir so viel Angst haben. Auf dieser Suche werden vielleicht sehr sehr tiefe und verwurzelte Ängste auftauchen, die sich oft während unserer Kindheit gebildet haben, oder die wir vererbt haben durch eine Geschichte, die sich seit Generationen wiederholt. Ich bin der Meinung, dass Angst und tiefe Selbstverwirklichung ganz eng miteinander verbunden sind.

 

Oft tauchen beim Arbeiten an den Ängsten dann wie aus einem Abgrund unsere authentischsten Wünsche auf, die Wünsche, die nicht an irgendwelche Selbstvorstellungen geknüpft sind, von starken und selbstständigen Personen zum Beispiel, die der Welt zeigen wollen, dass sie existieren und etwas zählen. Aber das ist Sklaverei. Die Welt wird dich nicht lieben und sie wird dich nicht mehr schätzen, wenn du eine Siegermaske trägst Die Welt, die Anderen werden dich in dem Maße schätzen, in dem du fähig bist, dein authentischstes Talent zum Vorschein zu bringen und es zu schenken.

Talent, Berufung, Selbstverwirklichung sind alles Elemente, die auf misteriöse Weise miteinander verbunden sind. Die Angst blockiert uns, weil sie unser Potential auf ein Minimum reduzieren will und uns zu Sklaven einer Welt machen will, die sich von dieser Frustration nährt. Die Angst will nicht, dass wir uns ändern, die Angst will, dass nicht nur wir uns nicht ändern, sondern das ganze System der Welt sich nicht ändert. Die inneren und äußeren Dynamiken sind exakt die gleichen, da sich die Welt auf eine Art von Gedanken stützt, den wir selbst produzieren und nähren. Es existiert nichts außerhalb unseres Gewissens. An unseren Ängsten und an dem, was uns blockiert, zu arbeiten, ist also notwendig, um unsere wahre Berufung herauszufinden, das, wozu wir wirklich berufen sind, zu tun und zu geben. Und diese Art Verwirklichung wird uns viel weniger schwach sein lassen und uns weniger dazu geneigt sein lassen, Kompromisse einzugehen, zu denen wir uns manchmal gezwungen sehen, sie anzunehmen.

Maila