Stille oder Gott: auf jeden Fall etwas zu erfahren

 

Unsere Abgründe zu durchqueren ist möglich. Besser, als etwas vorzuspielen, besser, als eine Maske zu tragen.

Wir fürchten manchmal, dass unser Schmerz unnachvollziehbar für die anderen ist oder aber wir fürchten gar, dass der andere angesichts dessen ausreißen könnte. Und so kommt es, dass wir unterdrücken, dass wir verstecken und innerlich fühlen wir uns, als würden wir sterben.

Nein lieber Freund, es existiert ein abgründigeres Gewissen als unsere Abgründe. Es gibt keinerlei Abgrund in uns, der tiefer ist als dieses Gewissen, das uns enthält und das alles enthält. Und wir können uns ihm anvertrauen, denn sich seinen Quellen zu nähern heilt und verbindet jeglichen Schmerz. Spürst du diesen Frieden, der aus den Tiefen dieser Stille emporsteigt?

Wenn du auch nur für einen Augenblick deine Gedanken und deinen inneren Aufruhr loslässt, dann wirst du diese heilige Stille wahrnehmen können, die uns mit ihrem
Frieden nährt und uns wiederherstellt. Du kannst es Gott nennen oder du kannst es namenlos lassen, doch dies ist eine Erfahrung, die wir real erleben können und die uns alle vereint, jenseits aller Definitionen, jenseits jeglicher Art von Glauben.

Es geht nicht darum, zu diskutieren, es geht nur darum, zu versuchen, das unmittelbare Urteil des Egos zu überwinden und zu schauen, ob man die Erfahrung dieser Stille machen kann, dieses Friedens, dieses Mysteriums, in das wir eingetaucht sind und das wir oft von vornherein ablehnen, im
Namen einer angeblichen Rationalität, die oft nichts anderes ist als eine unserer Grenzen.

Maila