Halte deinen Geist in der Unterwelt und verzweifle nicht

“Halte deinen Geist in der Unterwelt und verzweifle nicht“  Silvanus vom Berg Athos

Ich dachte   über das sehr schmerzhafte Gefühl von  völliger Sinnlosigkeit nach, das oft das Leben erfüllt. Warum fühlen immer mehr Menschen, jung oder weniger jung, diesen absurden, totalen Schmerz der Sinnlosigkeit, demnach es sich tatsächlich für nichts lohnt,  wirklich zu leben, sich zu engagieren, geschweige denn sich aufzuopfern?. Es ist als ob eine Wunde in der menschlichen Seele existiert, die man nicht ignorieren kann. Auf einem psychologischen Niveau könnte man zahlreiche Erklärungen finden: Wenn man zum Beispiel in der Liebe oder im Beruf nicht zufrieden ist. Wir haben das Bedürfnis, zu verstehen, einen Grund zu finden. Das menschliche Wesen hat einen brennenden Wunsch nach Antworten. Trotzdem gibt es Situationen, die uns in eine Krise geraten lassen und für die wir keine Antworten finden.

Das kann in besonders schlimmen Situationen passieren, wenn uns zum Beispiel ein unerwartetes Ereignis widerfährt, wie ein plötzlicher Tod  oder eine Krankheit. Aber auch manchmal wenn wir scheinbar zufrieden mit unserem Leben sind… oder sein sollten…Dieses klassische Gefühl von „Irgendwas fehlt….“. Die Wege, die uns dahin führen, diese absurde und schmerzhafte Sinnlosigkeit zu fühlen, können ganz unterschiedlicher Natur  sein. Aus dem ein oder anderen  Grund jedenfalls befinden wir uns irgendwann alle dort, vor diesem schwarzen Loch, wo wir eine Art Tod, Verzweiflung  oder Selbstvernichtung erleben. Dieser Abgrund, diese Wunde der Seele bleibt meiner Meinung nach ein absolutes Mysterium des Menschen. Die Weisheit der spirituellen Traditionen beschreibt diesen Zustand auf unterschiedlichste  Weise, wie ein Zustand der Trennung oder des Falls. Egal  welches archetypischen Bildes wir uns bedienen , es ist auf jeden Fall  diese Trennung, dieser Bruch, die man beschreiben möchte. Was lehren uns die spirituelle n Traditionen? Sie lehren uns, dass sowohl in der Meditation als auch im  Gebet dieser Zustand der Trennung geheilt und regeneriert werden kann. In der Meditation und im  Gebet kann dieser dunkle Abgrund überwunden werden, um einen Sinn von Vereinigung und Einheit zu erleben. Wenn die Seele sich als ein Ganzes anfühlt und nicht mehr aufgesplittert, erlangt sie wieder Kraft  und erlebt die Liebe.  Von dieser Liebesquelle a aus kann  alles Stück für Stück wieder  neu erblühen und einen Sinn finden. Die Wunde überwinden heißt, jede Logik überwinden und von unten den Wiederaufstieg beginnen.

 

„Der Glaube sieht, die Liebe handelt.

Die Liebe behandelt nicht nur gut, sie macht gut.

Sie weckt das Gute zum Leben, sie wandelt um…“

(Anselm Grün)

Kommentare

  1. „Immer wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her, dass du es noch einmal zwingst und von Sonnenschein und Freude singst leichter traegst des Alltags harte Last und du wieder Mut und Glauben hast.“

    • Lieber Marco,

      Vielen Dan für deinen Beitrag.

      Ja ist es wie du sagst. Immer wenn Du denkst, „Ich schaffe nicht mehr, ich kann nicht mehr“, genau von diesem Schmerzen kannst du wieder anfangen. In der Stille der Meditation, wenn wir uns auf diese Quelle verlassen, können wir anfangen ein neues Ich zu erleben. Ein Ich, das von Angst und Schmerzen weniger abhängig ist. Und langsam, Schritt für Schritt, Tah nach Tag, können wir neue Wege sehen, die wir früher niemals betrachtet hätten.

      Liebe Grüße

      Maila