Archiv für Oktober 2019

Beziehungswesen

Die meiste Zeit leben wir in Angst, eingetaucht in Angst, und diese Angst führt dazu, dass wir uns verschließen in uns selbst, in unseren Verteidigungen. Und auf diese Weise fügen wir uns unendliches Leid zu. Jenseits der unmittelbaren Schicht der Angst liegt, wenn wir näher nachforschen, ein großer Mangel, eine tiefe Wunde, durch die wir uns immer in einem Zustand der Unsicherheit fühlen, den anderen ausgeliefert, leicht verwundbar.

Jegliche Art der Verschließung dem Nächsten gegenüber oder dem Leben gegenüber ist also immer eine defensive Verhaltensweise, die aus einer tiefliegenden Angst heraus entsteht und diese Angst wiederum baut sich auf einer inneren Zerbrechlichkeit auf, die oft niemals richtig untersucht oder angehört wurde. Was ist es, was mich mich so zerbrechlich, unsicher, schwach und somit bedürftig nach einem Verteidigungspanzer, einer Schutzmauer, die mich von den anderen trennt, fühlen lässt? Diese tiefen Unsicherheiten sind oft Schmerzen, die ihren Ursprung in der Familiengeschichte .

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Sinnsuche

Es ist heutzutage undenkbar, der Welt eine Vision zu verkünden, die den vorherrschenden Gedanken komplett umwälzt. Diesen Gedanken, dass der Zufall und das absolute Fehlen eines Sinns längst als die herrschenden Parameter gelten.

Diese Mentalität hat unser Bewusstsein so tief durchdrungen und sie wirkt oft auf subtile Weise und bedient sich jeder Form der Kommunikation oder aber banalisiert und relegiert existenzielle Fragen in die totale Irrelevanz. Die Suche nach Sinn, wenn es sie gibt, wird allerhöchstens positiv bewertet, wenn es sich um das Erreichen eines konkreten Zieles, einer konkreten Verwirklichung handelt. Erfolg zu haben ist, wie es scheint, eine hervorragende Suche nach Sinn. Doch wenn das die maximale Ausdehnung des Horizonts ist, wenn das der einzige Glaube ist, der nährt, wie kann man da von einem Kind zum Beispiel oder von einem Jugendlichen maximalen Einsatz und Hingabe, in dem was sie tun, erwarten?

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Fragmentiertes Bewusstsein : warum macht uns traurig ?

Oft verstehen wir nicht, in welche Richtung unser Leben zu gehen scheint,
da wir betäubt sind vom Lärm. Es herrscht viel Lärm, um uns herum, aber in uns herrscht vielleicht noch mehr Lärm, eine riesige Verwirrung. Wir denken die Gedanken anderer, die
wir mit unseren verwechseln. Oft können wir
nicht mal unterscheiden, zwischen dem, was wir
von außen aufnehmen – und was wir oft als
gültig annehmen – und dem, was uns in unserem Inneren
wirklich entspricht. Wir wandeln als rastlose Seelen,
ohne es zu schaffen, uns in Einklang zu bringen
mit der Sinfonie, die in unserem Inneren ruht.
Oft leben wir dies als etwas Privates,
eine persönliche Krise, und doch ist diese Krise,
wenn wir genau hinschauen, auch kollektiv.
Die Bereiche des sozialen Lebens befinden sich
in einer Krise, von der Schule über die Arbeit bis hin
zu den religiösen Institutionen und auch die Familie selbst.
Denn oft in keinem dieser Bereiche wird die Pflege der Person und der menschlichen Beziehungen als etwas Essentielles betrachtet. Es ist, als würde die Menschheit keine Orte mehr finden, um das auszudrücken, was wirklich menschlich ist.
Was macht uns menschlich?

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spirituelle Wege

 

Wir leben in einer verfälschten Wirklichkeit, da wir komplett durch bestimmte Gedanken identifiziert sind, die oft aus falschen Wahrnehmungen heraus entstehen. Jedoch sind wir so sehr drin in diesen Überzeugungen, dass es uns nicht gelingt, die Sache aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
Was wir also unternehmen sollten ist eine „Verlagerung“, das heißt, wir müssen in einen anderen Ort „einziehen“. Der erste konkrete Schritt, den es zu tun gilt, ist also, uns von diesem Gedanken zu lösen, Abstand zu nehmen. Wir müssen diese Überzeugung, diesen festen und bestehenden Gedanken in unserem Geist aushebeln. Aber wie macht man das?

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