Archiv für 2020

„Wir sind zu einer spirituellen Veränderung aufgerufen. Das Wörterbuch definiert „sich wegbewegen“ mit „sich entfernen“, „sich fortbewegen“. So wie ein Schiff das Wasser des Meeres wegbewegt, so werden wir wegbewegt, wenn etwas Stärkeres uns in eine neue Richtung schiebt oder in einen neuen Zustand der Existenz. Damit die Zustandsveränderung eine wahre Disziplin sein kann, muss sie freiwillig sein. Dadurch dass sie freiwillig ist, wird verhindert, dass wir in dem Netz des Gewöhnlichen und des Angemessenen stecken bleiben.

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http://www.darsipace.org/2020/11/09/1183/

ohne Disziplin kommt man nicht weiter!

 

 

Seit einiger Zeit habe ich eine Beobachtung gemacht:
Ich bin echt sehr diszipliniert, wenn es um die Arbeit oder ähnliche Pflichten geht. Aber wäre ich fähig – habe ich mich selbst gefragt – mir eine Ordnung zu geben, wenn es keine Ordnung von extern geben würde?

Es gibt nämlich immer so viele wichtige Dinge, die in großem Maße zu unserem inneren Wohlbefinden beitragen würden, und die uns aber nicht von der Arbeit oder von der Gesellschaft auferlegt werden. Die Frage ist: Warum bemühen wir uns nicht so stark, warum sind wir nicht so streng, wenn es um Dinge geht, die wir für uns selbst tun sollten? Das ist echt interessant…findet ihr nicht?

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Im Sturm den Kurs halten

 

Es herrscht eine gedrückte Stimmung momentan, voller Angst und Furcht.

Ich habe mich gefragt, wie man weiterhin sicher stehen kann, während sich die Panik scheinbar ausbreitet. In solch einer Situation ist die Rückkehr zur Atmung wie die Rückkehr zu einem warmen und behaglichen Zufluchtsort, der mir ein Gefühl der Sicherheit und Zentriertheit gibt.

Das bewusste Atmen ist ein Anker, der dich sicher hält, wenn dich Gedanken und Emotionen am liebsten in tausend Stücke reißen wollen. Und genau aus dieser Zerstückelung entspringt die Angst; wenn wir keinen Fixpunkt in uns haben, sind wir den Umständen komplett ausgeliefert.

Das bewusste Atmen beruhigt in allererster Linie und Stück für Stück, dass wir uns loslassen, lernen wir jeden Tag ein Stückchen mehr, Vertrauen ins Leben zu haben. Und wir können auf diese Weise die wohlwollende und tiefe Kraft spüren, die immer da ist, immer zur Verfügung steht, bereit, uns zu regenerieren und zu trösten, egal in welcher Situation wir uns befinden. Und es ist vor diesem Hintergrund, dass die folgenden Gedanken eine ganz neue Bedeutung gewinnt:      [Weiterlesen…]

Hetty Hillesum und die Kunst den Frieden in allen Lebenslagen zu finden

Frieden und Gleichgewicht auch in schwierigen Lebenslagen finden, in den konkreten Situationen, die sich uns auf unserem Weg auftun. Es ist eine Herausforderung, aber sie gehört zu einer authentischen spirituellen Suche. Genau in diesen Momenten zeigt sich, wie ernst wir es mit unserer Absicht meinen, in Weisheit und Bewusstsein zu wachsen. Meister sind all diejenigen, die diesen Weg gegangen sind und uns diese Lehre übergeben haben. Hetty Hillesum ist sicher eine von ihnen.

„Manchmal wäre ich gern in einer Klosterzelle, mit der Weisheit der Jahrhunderte eingeschlossen in den Regalen an den Wänden. Und mit der Aussicht auf die Weizenfeldern – es müssen konkret Weizenfelder sein – und sie müssen sich auch im Wind wiegen. Dort würde ich gern in den Jahrhunderten und in mir selbst versinken. Und langsam würde ich Frieden und Klarheit finden. Doch das wäre gar nicht so schwierig. Es ist hier, jetzt, an diesem Ort und in dieser Welt, dass ich Klarheit, Frieden und Gleichgewicht finden muss. Ich muss mich immer wieder aufs Neue in die Realität hineinstürzen. Ich muss mich mit allem, was mir auf meinem Weg begegnet, auseinandersetzen. Ich muss die äußere Welt mit meiner inneren Welt aufnehmen und nähren und umgekehrt. Aber es ist alles unglaublich schwierig und genau aus diesem Grund fühle ich mich so unterdrückt.“

Hetty Hillesum

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit sich beginnen, aber nicht bei sich enden

 

 

„Die entscheidende Rückkehr zu sich selbst ist im Leben des Menschen nur der Beginn des Weges, der stets neue Beginn des menschlichen Weges. Aber sie ist eben nur entscheidend, wenn sie zum Weg führt. Denn es existiert auch ein steriles an Zu-sich-selbst-Zurückkehren, das nur zu Qualen, zu Verzweiflung, und zu weiteren Fallstricken führt.“
Martin Buber (Der Weg des Menschen)

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Initiation

 

 

Ich begebe mich oft in stürmische Wasser,
wo mich die Strömung in einem Augenblick
in den dunkelsten Abgrund der Seele reißt.

Ich weiß nicht warum, aber es ist so als ob all
die schwere Materie der Welt, getränkt mit Terror und
frei von jeglicher Hoffnung, mein Haupt niederdrücken würde.

Ich spüre sie ganz dicht und ganz schwer, all die hinzugefügten Wunden, all die Kriege dieser schmerzenden Menschheit, die Ungerechtigkeiten, und die Wut über die Ungerechtigkeiten.
Nutzlos ist jede Fluchtstrategie, die Mühe der Verpflichtungen,
das Hetzen eines jeden Tages, wie betäubt. Ablenkungen, mehr oder weniger glitzernd.

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